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Standortbeobachtungen von Astrophytum capricorne (Dietrich) Britten et Rose im mexikanischen Bundesstaat Nuevo Leon
Fragt man einen Astrophyten-Liebhaber nach den Standorten von Astrophytum capricorne (Dietrich) Britten et Rose so bekommt man immer das Gebiet um die Stadt
Saltillo bzw. die Bundesstrasse MEX 57 nördlich von Saltillo im mexikanischen Bundesstaat Coahuila genannt.
Um so erstaunter war ich, als ich von einem Habitat im Bundesstaat Nuevo Leon erfuhr.
Meines Wissens nach handelt es sich hierbei um das östlichste Verbreitungsgebiet von Astrophytum capricorne (Dietrich) Britten et Rose und so war es
eigentlich klar, bei der nächsten Reise sollte dieser Standort besucht werden. Wir, das sind Klaus Neumann und ich, waren auf dem Rückweg von Norden kommend in Bustamante angekommen. Die Stadt ist eine der vielen
typischen mexikanischen Kleinstädte. Hier am Stadtrand sollte das gesuchte Habitat liegen. Die mir vorliegenden Angaben waren sehr gut und nach kurzem Suchen konnte das erste Exemplar entdeckt werden. Schnell
konnten, auf einem schmalen Streifen, weitere Stücke gefunden werden. Die größte Pflanze wies eine Körperhöhe von 33 cm auf, wobei die Anzahl der Rippen auf 7 reduziert wurde. Die Basis war sehr stark verkorkt. Das
letzte Drittel des Habitus war dicht mit weißen Wollflocken bedeckt. Im Gegensatz zu anderen Wuchsorten, war bei allen gefundenen Pflanzen die Beflockung im Neutrieb weiß. Von braunen Flocken, die immer als ein
sicherer Hinweis zur Bestimmung der Art bzw. Unterart genutzt werden konnten, keine Spur. Das Fehlen dieses rostroten Keils im Neutrieb ist ein Merkmal, das nach meinen Erkenntnissen eigentlich für Astrophytum
capricorne var. minor (Runge & Quehl) typisch ist. Die von uns gefundenen Pflanzen haben allerdings nichts mit der hochentwickelten Varietät “Minor” westlich von Saltillo zu tun. Es zeigt mir wiederum, dass man
nicht alles in ein vorgefertigtes Schema packen kann, es werden immer wieder Abweichungen vom Typ festzustellen sein.
Auffallend ist, dass die Basis sehr breit angelegt ist. So lag der Durchmesser des Körpers zwischen 13 und 15 cm. Die Pflanzen wirken dadurch sehr gedrungen.
Mit einer Ausnahme hatten alle Pflanzen acht scharfkantige Rippen mit welligem Kantenverlauf. Weiterhin fällt auf, das die Bedornung der weit auseinander stehenden Areolen sehr spärlich ist. Faustgroße Sämlinge
standen ohne Dornen im Unterholz einiger Büsche. Es sollte noch erwähnt werden, dass Pflanzen in exponierten Lagen wesentlich dichter beflockt waren, als Pflanzen die im Halbschatten wuchsen. Bei diesen Exemplaren
waren die einzelnen Wollflocken wiederum größer als bei den besonnten Stücken.
Die aufgefundenen Pflanzen wachsen in hellem Kalkschotter, wobei der Anteil kleiner Gesteinsbrocken überwiegt. Das Substrat kann als körnig bezeichnet werden.
Dazwischen ein hoher Anteil an feinen lehmigen Substanzen. Teilweise liegt der Schotter so lose, dass man beim Laufen darauf ausrutscht. Wasserablaufrinnen durchfurchen dieses Gebiet. Die Hänge sind dicht mit grün
belaubten Büschen und kleinen Bäumen bewachsen. Dazwischen gibt es immer wieder offene, inselartige Bereiche mit Geröll und Schotter. Alles in Allem kann man aufgrund der ökologischen Gesichtspunkte nur schwer auf
einen Standort von Astrophytum capricorne
(Dietrich) Britten et Rose schließen. Man ist fast geneigt zu sagen, das Gebiet erinnert an die Standorte von Astrophytum myriostigma (Lemaire), welche weiter im Süden zu finden sind. Als Begleitpflanzen sind Agave lechuguilla (Torrey), Echinocereus pectinatus (Scheidweiler) Engelmann, Echinocereus viereckii (Werdermann) ssp. huastecensis (Blum, Lange et Rutow), Opuntia spec. vereinzelt stehende Fouquieria splendens (Engelmann) sowie einige Hechtien zu nennen. Der Standort liegt 568 Meter über dem Meer. Diese Tatsache war für mich sehr von Interesse, denn alle mir bekannten Habitate liegen im Wesentlichen viel höher.
Die folgende Aufstellung soll einmal die Unterschiede von drei verschiedenen Capricorne Populationen verdeutlichen.
Merkmale
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Bustamante
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nördlich Saltillo
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Sierra Parras
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Habitus
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Körper
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breite Basis teilweise gedrungen bis 33 cm hoch
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säulige Wuchsform bis 50 cm hoch
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kugelförmig teilweise säulig 18 cm – 45 cm hoch
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Beflockung
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schneeweiß im Halbschatten große Wollflocken, Neutrieb hell
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weiß, großflockig, Neutrieb 2-3 cm rostbrauner Streifen
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weiß, filzig Neutrieb rostbraun
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Bedornung
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spärlich oder nicht vorhanden, grau, gebogen, abfallend
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dünn, grau, gebogen, abfallend, teilweise spärlich
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dicht, schwarzgrau, holzig, stechend, hart
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Rippen
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8, scharfkantig, gewellte Kanten, Einzelstück mit 7
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8, wellig mit Querfurchen, Einzelstück mit 10
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8, scharfkantig, wellige Kanten
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Blüte
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leider nicht beobachtet
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gelb mit rotem Schlund ca.7-8 cm Durchmesser
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gelb mit rotem Schlund ca. 6 cm Durchmesser
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Habitat
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Höhe ü.d.M.
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568 Meter
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1.160 Meter
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1.360 Meter
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Substrat
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heller Kalkschotter mit lehmigen Feinanteilen
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brauner Kalkstein, schottrig, dazwischen lehmige Ausschwemmungen
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braune bis hin zu schwarzen Kalkfelsen, Lehmausschwemmungen
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Bewuchs
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mittelhohe Büsche und Bäume
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Agave lechuguilla, vereinzelte Büsche
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Agave lecuguilla, vereinzelte Büsche
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